Die Filderstadtwerke betreiben im Stadtgebiet zahlreiche Heizungsanlagen mit modernen Wärmeerzeugungsanlagen. Die Wärme wird meist über örtliche Wärmenetze an städtische Einrichtungen wie zum Beispiel Schulen und Sporthallen geliefert. Aber auch Vereine und einige private Einrichtungen werden mit Wärme beliefert. Natürlich nutzen die Stadtwerke die erzeugte Wärme auch selbst für die Hallenbäder in Filderstadt und beliefern das Fildorado.
Diese Techniken setzen die Filderstadtwerke heute zur Wärmeerzeugung ein
Blockheizkraftwerke (BHKW)
Wenn in großen, konventionellen Kohle- und Gaskraftwerken Strom erzeugt wird, entsteht auch eine große Menge Wärme. Oft kann diese Wärme nicht genutzt werden und geht an die Umwelt verloren. Bei der sogenannten Kraft-Wärme-Kopplung wird in kleineren Anlagen die Abwärme aus der Stromerzeugung vor Ort an die umliegenden Gebäude verteilt und direkt genutzt. Die Stromerzeugung ist also an die Wärmeerzeugung „gekoppelt“. Dadurch geht viel weniger Energie verloren, der Wirkungsgrad steigt und die Umweltbelastung geht zurück.
Diese Technik nutzen die Filderstadtwerke in ihren Blockheizkraftwerken. Hier erzeugen Gasmotoren von der Größe eines LKW-Motors mit Hilfe von Generatoren zunächst Strom. Die Wärme, die dabei anfällt, wird aber nicht wie beim LKW über einen Kühler an die Umwelt abgegeben. Vielmehr wird die Wärme an ein Heizungssystem übertragen und von dort an die Verbraucher weitergegeben. Auch die Wärme, die im Abgas vorhanden ist, wird intensiv genutzt. Dadurch geht nur wenig Energie verloren.
Pelletanlagen
In den sogenannten Pelletheizungen wird Holz zum Heizen eingesetzt. Und weil aber ein normaler Holzofen immer wieder aufwendig von Hand nachgefüllt werden muss, setzen die Stadtwerke Holzpellets ein. Das sind Holzfasern, die zu kleinen Stiften, etwa halb so lang wie ein Streichholz, gepresst werden. Dieses rieselfähige Material kann automatisch befördert und in einen Ofen eingebracht werden.
Da während der Verbrennung nur so viel Kohlendioxid freigesetzt wird, wie das Holz während seines Wachstums aus der Luft aufgenommen hat belastet diese Art zu Heizen die Umwelt mit viel weniger CO2 wie eine Heizung die mit Öl oder Gas betrieben wird. So wird ein positiver Effekt für die Umwelt erzielt.
Unsere Energiezentralen
Heizwärme und Warmwasser für das Elisabeth-Selbert-Gymnasium, die Turnhalle und die Hausmeisterwohnungen werden über ein BHKW Modul und einen Heizkessel erzeugt. Der durch das Blockheizkraftwerk erzeugte Strom wird ebenfalls vor Ort verbraucht. Sollte der Strom einmal nicht im Schulareal benötigt werden, können die Stadtwerke den Strom zur Belieferung von anderen Gebäuden nutzen.
Technische Daten
- Ein BHKW Aggregat mit 112 kW elektrischer und 236 kW thermisch Leistung
- Ein Kombikessel Gas/Öl mit 1.400 kW Leistung
Besonders effizient arbeiten Blockheizkraftwerke dort, wo möglichst gleichmäßig über das Jahr verteilt Wärme benötigt wird. Unser Gartenhallenbad z.B. benötigt auch im Sommer Wärme für Duschen und zur Beckenbeheizung. So wird eine besonders hohe Laufzeit der BHKW erreicht und es kann viel Strom erzeugt und genutzt werden, der umweltfreundlicher ist als Strom aus anderen Anlagen.
Im Heizraum des Gartenhallenbades in Bernhausen befinden sich zwei Heizkessel, vier Blockheizkraftwerk Module und eine Abluft-Wärmepumpe. Diese Anlage beheizt nicht nur das Hallenbad selbst, sondern, über Fernwärmeleitungen auch das angrenzende Schul-, Sport und Kulturzentrum. Diese Gebäude werden mit Wärme beliefert:
- Filharmonie
- FILUM
- TSV Vereinsheim
- Rundsporthalle
- Fleinsbachschule
- Gotthard Müller Schule
- Jugendhaus Z
- Mehrfamilienhaus La Souterrainer Straße
- Anschlussunterkunft
- Haus am Fleinsbach mit Personalwohnheim
Technische Daten
- Zwei BHKW Aggregate mit je 52 kW elektrischer und 117 kW thermischer Leistung
- Zwei BHKW Aggregate mit je 112 kW elektrischer und 236 kW thermischer Leistung
- Ein Kombikessel Gas/Öl mit 1.400 kW Leistung
- Ein Ölkessel mit 1.160 kW Leistung
- Eine Wärmepumpe mit 10,6 kW Leistung
Im Untergeschoss des Freizeitbads betreiben die Filderstadtwerke eine Heizzentrale, die aus drei Blockheizkraftwerkmodulen und zwei Heizkesseln besteht. Aus der Anlage wird aber nicht nur das Fildorado beheizt. Auch das Bildungszentrum Seefälle und die Turnhalle Seefälle werden mit Wärme versorgt.
Technische Daten
- Zwei BHKW Aggregate mit je 52 kW elektrischer und 117 kW thermischer Leistung
- Ein BHKW Aggregat mit 112 kW elektrischer und 236 kW thermischer Leistung
- Zwei Gaskessel mit je 2.100 kW Leistung
Die Heizzentrale des Jahnareals versorgt Schulgebäude, Turnhalle, die Kinderbetreuungseinrichtungen und das Hallenbad mit Wärme. Seit Sommer 2008 wird auch Fernwärme aus der privaten Biogasanlage des Aussiedlerhofs, Leerer Sack 20, bezogen. Die Wärme wird in der Heizzentrale des Jahnareals durch einen Wärmetauscher an das Heizungsnetz der Schule übergeben. Bei tiefen Außentemperaturen reicht die zur Verfügung stehende Wärme nicht mehr aus. In diesem Fall wird die fehlende Leistung durch einen Spitzenlastkessel gedeckt. Dieser ist so ausgelegt, dass auch bei Unterbrechung der Fernwärmeversorgung das Schulareal stets mit ausreichend Wärme versorgt werden kann. Die moderne Regelungstechnik gewährleistet eine dauerhaft optimierte Ausnutzung der Fernwärme des Biogas-Blockheizkraftwerks.
Technische Daten
- Eine Biogas-Fernwärmeübergabestation mit 150 kW Leistung
- Ein Gaskessel mit 560 kW Leistung
Das Gelände im Weilerhau wird von einer Energiezentrale versorgt, die sich im Keller der Grundschule befindet. Dort sorgen ein Blockheizkraftwerk und ein Kessel für eine sichere Versorgung. Neben der Schule, dem Hallenbad und der Weilerhauhalle versorgen die Filderstadtwerke auch noch weitere angrenzende Gebäude.
Technische Daten
- Ein BHKW Aggregat mit 52 kW elektrischer und 117 kW thermischer Leistung
- Ein Gaskessel mit 405 kW Leistung
Die Volkshochschule, die Kunstschule, das Deutsche Rote Kreuz, die Bildhauerwerkstatt und der angrenzende Kindergarten werden durch eine moderne und umweltfreundliche Holzpellet Heizungsanlage mit Wärme versorgt. Seit 2011 werden so jährlich 68 Tonnen CO2-Emmissionen im Vergleich zur Altanlage eingespart.
Technische Daten
- Ein Pelletkessel mit 200 kW Leistung
Umweltschonende Verwertung von Bioenergie aus Abwasser
Bei der Behandlung der Filderstädter Abwasser im weithin sichtbaren Faulturm der Kläranlage Fleinsbach erzeugen Bakterien sogenanntes Klärgas. Dieses Gas besteht zu großen Teilen aus Methan und eignet sich als hochwertiger Brennstoff zur regenerativen Energieerzeugung. Dieses Gas wird gereinigt, getrocknet und anschließend in zwei Blockheizkraftwerken der Filderstadtwerke verbrannt. Dadurch kann ein Großteil des Wärmebedarfs zur Beheizung des Faulturms und der Betriebsgebäude der Kläranlage klimafreundlich bereitgestellt werden. Die Reinigungsstufen der Kläranlage decken den Hauptteil ihres Stromverbrauchs über den im BHKW erzeugten Strom ab. Während Revisions- und seltenen Spitzenlastzeiten stellt ein Heizkessel zusätzlich Wärme zur Verfügung. Dieser kann ebenfalls mit Klärgas oder mit Öl betrieben werden. Endprodukt der biologischen Zersetzung der Abwässer ist ein nahezu geruchloser Klärschlamm, der problemlos entsorgt werden kann.
Technische Daten
- Ein BHKW Aggregat mit 42 kW elektrischer und 84 kW thermischer Leistung
- Ein BHKW Aggregat mit 80 kW elektrischer und 150 kW thermischer Leistung
- Ein Kombikessel Klärgas/Öl mit 460 kW Leistung
Die Filderstadtwerke betreiben in der Pestalozzischule eine Heizzentrale, aus der das Schulgebäude selbst, das benachbarte Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium und die ca. 150 m entfernte Sporthalle versorgt wird. Die Anlage wurde im Jahr 2020 komplett erneuert.
Technische Daten
- Ein BHKW Aggregat mit 50 kW elektrischer und 95 kW thermischer Leistung
- Zwei Gas-Brennwertkessel mit jeweils 400 kW Leistung