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Realisierungswettbewerb für Neubau an der Seestraße entschieden


„Wir haben ein einstimmiges Ergebnis, einen eindeutigen Sieger“, verkündete gestern  Erster Bürgermeister Andreas Koch den Mitgliedern des Betriebsausschusses der Stadtwerke (BAST) sowie der Presse im Sitzungssaal des Rathauses von Plattenhardt. Sein Urteil: Der Entwurf habe „in seiner Gänze sehr überzeugt“.

Der Hintergrund: Die Stadtwerke Filderstadt sind derzeit in einem beengten und in die Jahre gekommenen Wohngehaus an der Brühlstraße 41 in Sielmingen untergebracht. Neben dem baulichen Zustand der Räumlichkeiten (mitten in einem Wohngebiet) lässt dieser Standort auch keine Weiterentwicklung des Eigenbetriebs zu – ein gravierender Nachteil, befinden sich die Stadtwerke derzeit doch auf Expansionskurs. Bis Mitte 2017 wollen sie unter anderem in das Strom- und Gasgeschäft einsteigen. Zudem sollen die entsprechenden Netze erworben werden – um nur zwei Beispiele zu nennen.

Die Bewältigung der klassischen und künftigen Aufgaben der Stadtwerke erfordert Platz – mehr Platz. So soll das geplante Domizil der städtischen Tochter auf dem ehemaligen Gelände der Firma Spahr an der Sielminger Seestraße entstehen. Im Rahmen eines europaweiten Wettbewerbs hatten sich ursprünglich 27 Architekten um die Planung des neuen Sitzes beworben. Zehn davon wurden für die nächste Runde ausgewählt. „Von diesen Eingeladenen haben wiederum neun Büros ihre Entwürfe abgegeben“, erklärte nun Dr. Eckart Rosenberger, der Vorsitzende des Preisgerichts.  In der Jury saßen elf Mitglieder: fünf externe Architekten, Klaus Heim, der Leiter des städtischen Hochbauamtes, Oberbürgermeister Christoph Traub sowie vier Stadträte.

Zwei klar getrennte Einzelbaukörper

Der Siegerentwurf von „Mühlich, Fink & Partner“  zeichne sich, so Rosenberger, unter anderem durch seine „konzeptionelle Klarheit“ sowie die „große Flexibilität“ in der Ausgestaltung und Nutzung der beiden Gebäude (Verwaltungs-, Lagergebäude) aus. Seine Facheinschätzung: „Mit dem Neubau erhalten die Stadtwerke Filderstadt nun eine echte Adresse.“ Ein weiterer Pluspunkt des Ersten Preises: Bei Bedarf können zusätzliche Büroflächen in einer Größenordnung von rund 150 Quadratmetern rasch geschaffen werden.

Das repräsentative Verwaltungsgebäude beherbergt unter anderem die publikumsrelevanten Nutzungen wie beispielsweise den Kundenservice, Besprechungsräume, das Foyer und den Technik-Showroom sowie Büros, Umkleiden, Nassbereiche (für den Außendienst) und anderes. Die benachbarte – klar abgesetzte - Halle dient als Lager, Werkstatt, Bauhof und Großgarage  für den Stadtwerke-Fuhrpark. Die Fassaden werden mit Sichtbeton verkleidet, die Fenster in Weiß- (Verwaltung) beziehungsweise Grünglas (Lagerhalle) gehalten.

„Wir sind sehr glücklich“

Zufrieden äußerte sich auch Jan Meier, der Leiter der Stadtwerke Filderstadt, über den Wettbewerbssiegerentwurf: „Wir sind sehr glücklich. Die Wirtschaftlichkeit, die Flexibilität sowie die Funktionalität der künftigen Gebäude sind gegeben. Zudem bietet die Konzeption alle Möglichkeiten, uns weiter zu entwickeln.“  Auch das Feedback seiner Mannschaft sei positiv ausgefallen. Meier: „Nun haben wir den großen Ehrgeiz, möglichst schnell in unser neues Domizil einziehen zu können.“

Zum weiteren Ablauf: Der Erste Preis sowie zwei Dritte Preise haben die nächste Wettbewerbsrunde – das so genannte „Verhandlungsverfahren“ erreicht. In dieser nun folgenden Phase wird entschieden, wer endgültig den Zuschlag für die Weiterentwicklung des Neubaus der Stadtwerke Filderstadt erhält. Läuft alles nach Plan, können im Herbst 2018 die Bagger in Sielmingen anrollen. Der Umzug der Stadtwerke von der Brühl- an die Seestraße ist für Mitte 2020 vorgesehen. (sk)