Filderstadts Stadtwerke agieren ab sofort unter der Flagge FILDERSTADTWERKE. Während eines Pressegesprächs zum Einstieg des Eigenbetriebs in den Strommarkt sprach dieser Tage Oberbürgermeister Christoph Traub von einer „maßgeblichen Wegkreuzung“ – gar von einer „Meilensteinentscheidung“. Erster Bürgermeister Andreas Koch bezeichnete die eingeschlagene Marschrichtung als „neue Ära“ in der Geschichte der Stadtwerke.

Der Hintergrund: Im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungsprozesses (kurz ISEK genannt) hatten zahlreiche Bürger schon vor Jahren unter anderem die Re-Kommunalisierung der Strom- und Gasnetze sowie die Erweiterung des Kunden-Angebots der Stadtwerke gefordert. Gesagt, getan. Gemeinderat und Verwaltung haben den Auftrag aus der Bevölkerung angenommen und nun ausgeführt. Das erste neue Geschäftsfeld ist der Verkauf von Öko-Strom, der zu einhundert Prozent aus europäischen Wasserkraftanlagen stammt. Ein weiteres „Verkaufsargument“ liefert die Tatsache, dass sich die FILDERSTADTWERKE verpflichten, für jede verkaufte Kilowattstunde 0,04 Cent in den Ausbau erneuerbarer Energien oder in Klimaschutzprojekte in Filderstadt zu stecken. Traub: „Wir wollen Ökologie und Ökonomie zusammenbringen, Verantwortung für die Zukunft übernehmen.“

Verkaufsargument: Sparen

Letzten Endes sei der Umstieg für viele Bürger eine Frage des Preises. „Kein Problem“, sagt Jan Meier, der Geschäftsführer der FILDERSTADTWERKE und rechnet vor: Eine dreiköpfige Familie könne beispielsweise bei einem Wechsel vom Grundversorger und einem durchschnittlichen Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden rund 50 Euro im Jahr einsparen.

Das Wechseln zu Filderstrom sei, so Meier, ganz einfach und auf mehreren Wegen denkbar. Zum einen könne der Wechsel über das Kundencenter auf der Homepage (www.filderstadtwerke.de) komplett online erfolgen. Des Weiteren sei es natürlich auch möglich, die Vertragsunterlagen von der Homepage herunterzuladen, anschließend auszufüllen, den FILDERSTADTWERKEN zuzusenden (Brühlstraße 41 in 70794 Filderstadt) oder vorbeizubringen. Eine weitere Option nennt der Geschäftsführer: „Die Kunden kommen an der Brühlstraße 41 in Sielmingen vorbei, und die Vertragsunterlagen werden vor Ort in Papierform ausgefüllt.“ Egal, welcher Weg des Umstiegs gewählt wird, wichtig ist eines: Alle erforderlichen Daten finden Interessierte auf der letzten Stromrechnung. So kann ein Wechsel innerhalb von lediglich zehn Minuten erfolgen. Für Rückfragen ist auch die Hotline: 07158/93907-77 geschaltet.

Der Geschäftsführer der FILDERSTADTWERKE versichert: „Bei uns gibt es kein preisliches Auf und Ab, keine versteckten Preiserhöhungen.“ Stattdessen
präsentiere man sich auf dem Markt mit einer „einfachen und übersichtlichen Tarifstruktur“. Eine weitere Stärke seines Dienstleistungsunternehmens sieht Meier im Kundenservice vor Ort: „Wir sitzen in Filderstadt – genauer in Sielmingen – und sind persönlich erreichbar.“ Zunächst können die Kunden aus Filderstadt und natürlich darüber hinaus bei Fragen rund um das Öko-Stromangebot am bisherigen Standort (Brühlstraße 41) vorbeischauen. Wenn der geplante Neubau an der Seestraße steht, öffnet dann dort ein modernes Servicecenter. Die genauen Stromtarife (Unterscheidung von Privat-, Geschäfts und Großkunden) können natürlich auch der neu gestalteten Homepage des Eigenbetriebs (www.filderstadtwerke.de) entnommen werden.

„Imagevorteil am Markt ausspielen“ Andreas Koch ist vom Erfolg der Neuausrichtung der Stadtwerke überzeugt. Sein Argument: „Die FILDERSTADTWERKE genießen in der Bevölkerung großes Vertrauen. Und diesen Imagevorteil werden sie auch am Markt ausspielen.“

Auch Christoph Traub spricht von „Ökostrom als Heimvorteil“. Den Einstieg ins Stromgeschäft (der Verkauf von Gas wird 2018 folgen) sieht das Stadtoberhaupt als „politischen Auftrag“, den Begriff der Nachhaltigkeit neu zu definieren. Sein Ausblick: Die Stadt Filderstadt werde sich künftig verstärkt mit dem Thema Elektromobilität beschäftigen.

Voraussichtlich werden die FILDERSTADTWERKE noch im Juli 2017 drei eigene E-Tankstellen eröffnen, die 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr anzufahren sind: am Fildorado, an der FILharmonie sowie im Park- & Ridehaus an der S-Bahn-Station in Bernhausen. Traub: „Auch unseren städtischen Fuhrpark wollen wir nach und nach mit Elektro-Fahrzeugen ausrüsten und damit gerne eine Vorbildfunktion übernehmen.“ (sk)